COMPASSION versus Hass und Gewalt. Plädoyer für eine mündige Ethik

Nahezu täglich füllen Überfälle Jugendlicher oder Erwachsener auf andere Jugendliche und Erwachsene oder Kinder, auf Andersgläubige oder Andersdenkende die Schlagzeilen der Nachrichten. Tagtäglich finden gewaltsame Übergriffe auf das Rettungspersonal von Polizei, Krankenwagen oder Feuerwehr statt. Nahezu pausenlos wird in den Medien über tausendfache Vergewaltigungen von Kindern durch katholische Priester oder sich online vernetzende Pädophile, über Kinder, die ihre Mitschüler via Internet mobben, über Väter und Mütter, die ihre Kinder vergewaltigen, misshandeln, verprügeln, einsperren, töten, oder über Sprengstoffattentate, Scharfschützenattacken, Massenvergewaltigungen in Flüchtlingslagern, Bombardierungen, Genoziden, Lynchjustiz oder staatlich verordnete Folterungen und Hinrichtungen berichtet. Im Jahr 2022 überfällt eine Großmacht ihr Nachbarland, sein machtbesessener Führer überzieht das Land mit einem Angriffskrieg, lässt Wohngebäude, Krankenhäuser und Kindergärten bombardieren, Zivilisten, Männer, Frauen, Kinder foltern und ermorden. Ende 2023 überfallen Hamas Terrorgruppen eine israelische Siedlung und schlachten Kinder, Frauen und Männer auf brutalste Weise hin; im Gegenzug führen die Bombardements des israelischen Militärs zu Tausenden von Toten. Die sogenannten sozialen Medien quellen über von verbalen Gewaltandrohungen und Hasstiraden gegen Andersdenkende.

Die Liste der Gewalttaten und des Hasses gegen andere könnte ins nahezu Unendliche fortgesetzt werden.

Im Mittelpunkt des Buches steht das ethische Prinzip Mitleid, genauer compassion. Gemeinsam mit dem von Kant entwickelten vernunftbegründeten kategorischen Imperativ bildet es die Grundlage einer gänzlich aus dem religiösen und quasireligiösen Dunstfeld gelösten mündigen Ethik, die nicht göttlich verordnet, sondern vom Menschen selbst anerkannt, gewollt werden muss. Weder Zwang oder vermeintlich göttliche Herkunft und Anweisung noch die autokratischen Forderungen quasireligiöser Systeme, sondern Einsicht, Anerkennung und Erkenntnis führen zum allgemeinen Geltungsanspruch.

Die Antwort der damit verbundenen Frage nach dem „Warum soll ich moralisch Handeln?“ wird nicht außerhalb des Menschen gesucht, sie findet sich, ganz im Gegensatz zu religiös, quasireligiös oder politisch motivierten Ansätzen, ebenfalls als Fähigkeit des Menschen, der zur vernunftvollen Einsicht in die Richtigkeit moralischen Handelns in der Lage ist. Ein Handeln, das im Laufe des Buches definiert wird und nichts mit den gängigen Vorstellungen von relativierter, beliebiger Moral gemein hat.

Der Aspekt Erziehung und Bildung muss dabei auch in den Vordergrund rücken. Vor dem Hintergrund der sämtliche Lebensbereiche durchwirkenden medialen Beeinflussung durch soziale Netzwerke oder staatlicher und religiöser Bestrebungen der Gleichschaltung ist eine Beschäftigung mit Erziehung und Bildung von äußerster Bedeutung. Beispiele wie die Bildung von teilweise militärischen Kinder- und Jugendorganisationen in Russland, Korea oder China, die der Bildung der HJ oder des BDM in nichts nachstehen und die die Lebensgestaltung der Kinder und Jugendlichen vollkommen bestimmen, oder die religiösen Kaderschulen, die es in allen Religionen gibt, zeigen, dass Erziehung und Bildung von staatlichen und religiösen Institutionen benutzt werden, um Gewalt und Hass gegen andere vorzubereiten.

Das Buch ist im Buchhandel und über alle gängigen online-Anbieter erhältlich.